Teilprojekt Umsetzungsfilme
Weideführung und Weidepflege:
Ermittlung und Vermittlung von nachhaltigem Know-how von erfahrenen Älplern und ÄlplerInnen an Anfänger mit Videofilmen
Ziele
Gut ausgebildetes und erfahrenes Personal, das sich der Verantwortung bewusst ist und auch in einem rauen Klima richtig entscheiden kann, ist für die nachhaltige Alpbewirtschaftung zentral. Darum fokussiert dieses Projekt auf eine gute Vorbereitung von Laien / QuereinsteigerInnen ohne landwirtschaftliche Ausbildung, bevor diese das erste Mal auf die Alp gehen.
Ziel ist es, Erfahrungen von erfahrenen ÄlplerInnen zu ermitteln, ihr Know-how am konkreten Beispiel zu zeigen, indem sie über typische Probleme bei der Weideführung sprechen: "Was hat gut funktioniert? Was nicht?". Damit soll aufgezeigt werden, wie Anfängerfehler vermieden werden können.
Relevanz
Im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie eine Alp nachhaltig zu bewirtschaften, ist sehr anspruchsvoll. Eine Alp ist ein komplexes und fragiles "Ökosystem", das leicht aus dem Gleichgewicht gerät. Um irreversible Schäden zu vermeiden, braucht es viel Wissen und Erfahrung, v. a. zum Thema Weideführung und -pflege.
Viele Alpen werden jedoch jedes Jahr von neuen Älplern und Älplerinnen bewirtschaftet, denen es an der nötigen Erfahrung fehlt. Hinzu kommt eine hohe Fluktuation, bei der wieder lokales Wissen und Erfahrung verloren gehen.
Neulinge brauchen eine gute Betreuung. Sie müssen schrittweise Erfahrungen sammeln können. Merkblätter und schriftliche Dokumentationen helfen dabei, nützen aber meist nur, wenn schon ein gewisses Mass an Wissen vorhanden ist. Es fehlt also an konkreten Hilfen, welche bei der Situation von Neulingen ansetzen und die wichtige Schlüsselerlebnisse und praktisches Erfahrungswissen von erfahrenen ÄlplerInnen auf den Punkt bringen können.
Methoden
Aus konkreten Beispielen und zentralen Aussagen von erfahrenen ÄlplerInnen werden Videofilme im Stil von "von Bauern für Bauern" gedreht. In diesen kommen ÄlplerInnen zu Wort, die in ihrer Sprache über Schlüsselerlebnisse, ihre eigenen Lernprozesse und ihre Argumente für eine nachhaltige Nutzung erzählen. Die Videoform erlaubt, auch den Kontext zu zeigen.
Eine breit abgestützte Begleitgruppe unterstützt die Konzeptarbeit und schafft damit die Grundlagen für eine erfolgreiche Umsetzung.
Resultate
Es entstehen drei Videofilme à 10-15 Minuten, die alpwirtschaftlichen Netzwerken, landwirtschaftlichen Schulen und - beispielsweise über "Youtube" - über Internet der Praxis verfügbar gemacht werden. In Zusammenarbeit mit den zuständigen Institutionen soll anschliessend an das Videoprojekt eine Begleitdokumentation zusammengestellt werden.