Teilprojekt AlpFusion
AlpFusionen steuern?
Erfassung und Steuerung von alpwirtschaftlichen Betriebszusammenlegungen mit dem Ziel einer vielfältigen Kulturlandschaftsentwicklung
Ziele
Es soll ein Instrumentarium entwickelt werden, damit Zusammenlegungen von Alpbetrieben so gesteuert werden, dass die Polarisierung zwischen Intensivierung und Extensivierung / Nutzungsaufgabe nicht verstärkt wird. Dazu werden neue Kriterien für die Bewertung der Kulturlandschaft einbezogen und aktuelle sowie zukunftsrelevante Steuerungsmechanismen (Betrieb, Landschaft, Region) geprüft.
Relevanz
In gewissen Regionen steht im Sömmerungsgebiet noch ein Strukturwandel bevor, weil sich klein strukturierte, arbeitsaufwändige - aber kulturlandschaftlich wertvolle - Alpbetriebe ökonomisch neu ausrichten müssen. Eine Zusammenlegung von Alpbetrieben oder -teilbetrieben kann zur Nutzungsaufgabe von (abgelegenen) Grenzertragsflächen führen, während sich die Gefahr der Übernutzung in gut erschlossenen Flachlagen und insbesondere in Gebäudenähe verstärkt. Gegenwärtig fehlt eine Übersicht über das Ausmass des anstehenden Strukturwandels. Zudem reichen die heutigen Instrumente kaum aus, um ihn so zu steuern, dass diese einzigartigen Kulturlandschaftswerte in Zukunft erhalten bleiben.
Methoden
Das Projekt besteht aus zwei zeitlich aufeinander folgenden Modulen. Im Modul (A) wird eine schweizweite Übersicht über die kantonale Praxis bezüglich Betriebszusammenlegungen erarbeitet (Gründe für Zusammenlegungen, aktuell angewandte Kriterien und Steuerungsmassnahmen, bisher beobachtete Wirkungen auf die Kulturlandschaft, vergangener und zukünftig zu erwartender Umfang der Zusammenlegungen). Unter Beizug von Experten sowie politisch-hoheitlicher Zielsetzungen (auch Raumplanung, Regionalentwicklung) werden diese Resultate evaluiert, um die Zukunftsrelevanz und den Optimierungsbedarf aufzuzeigen.
Darauf aufbauend werden im Modul (B) konkrete Betriebszusammenlegungen begleitet und bezüglich der Auswirkungen auf die Kulturlandschaftsentwicklung bewertet, um Empfehlungen abzuleiten. Die Arbeiten werden mit anderen Teilprojekten (insbesondere 5 'Qualität' und 9 'Alprechnung') abgestimmt.
Resultate
Das Projekt erlaubt es, den Umfang der noch anstehenden Zusammenlegungen von Alpbetrieben abzuschätzen. Es liefert eine schweizweite Übersicht, zum Umfang und den Gründen der heutigen Zusammenlegungen sowie den angewendeten Steuerungsinstrumente (Modul A).
Zudem werden anwendbare und in Fallstudien getestete Kriteriensets für die Beurteilung ihrer Wirkung auf die Kulturlandschaft sowie Empfehlungen zur Steuerung von Zusammenlegungen durch Gemeinden, Kantone und Bund vorliegen (Modul B).