Teilprojekt Infrastruktur
Infrastruktur und Alpgebäude
Ziele
Übergeordnetes Ziel ist es zu identifizieren, welche Regulierungen, Anreize, Bedürfnisse und Konfliktlinien die Entwicklung der Infrastruktur und Bauaktivitäten im Sömmerungsgebiet beeinflussen und ob politischer Handlungsbedarf besteht. Die konkreten Ziele sind: 1) Aufarbeiten der raumplanerisch wirksamen hoheitlichen Vorgaben und Zielsetzungen; 2) Erhebung der Veränderungen der letzten 15 Jahre in drei Fallstudiengebieten; 3) Erhebung der Entscheidungsfaktoren für die Errichtung, Veränderung und (Um-)Nutzung von Infrastruktur und Gebäude; 4) Identifikation von Konfliktlinien; 5) Erhebung der öffentlichen finanziellen Anreize für die die Errichtung, Veränderung und (Um-)Nutzung sowie Identifikation der Anreizwirkungen in drei Fallstudiengebieten; 6) Identifikation von 'good practice'-Beispielen bei Nutzungsänderungen.
Relevanz
Wie die Besiedlung des Talgebietes steht die bauliche Nutzung des Sömmerungsgebietes in einem Spannungsfeld von hoheitlichen Vorgaben, ökonomischen Anreizen und Interessen (u. a. Tourismus), gesellschaftlichen Bedürfnissen sowie sozio-ökonomischem Wandel. Nutzungsänderungen bergen Chancen und Risiken für das Sömmerungsgebiet. Folglich sind diese Änderungen bereits konfliktgeladen - eine Situation, die sich verschärfen dürfte. Daher gilt es die Faktoren zu identifizieren, die Errichtung, Veränderung und (Um-)Nutzung von Infrastruktur / Gebäuden beeinflussen, und ihre Wirkung zu evaluieren.
Methoden
Die gesetzlichen Vorgaben werden durch Literatur- und Dokumentenanalysen sowie Erkundigungen bei der Verwaltung aufgearbeitet. Kartenvergleiche zeigen bauliche Veränderungen und (Um-)Nutzungen der letzten 15 Jahre. Durch Literaturanalysen sowie Interviews mit Beteiligten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Alpenschutz werden die relevanten Entscheidungsfaktoren und Konfliktlinien identifiziert. In drei Regionen werden über eine Analyse des Verwaltungshandelns und getätigter Unterstützungszahlungen die finanziellen Anreize für bauliche Veränderungen und (Um-)Nutzungen identifiziert. Die 'good practice'-Beispiele werden durch Literatur- und Internetrecherche sowie Interviews identifiziert und beschrieben.
Resultate
Die Beschreibung der Einflussfaktoren und der Siedlungsentwicklung der letzten 15 Jahre erlaubt Entscheidungsträgern, mögliche Wirkungen ihres Handelns und entstehende Muster besser einzuordnen und ggf. Entscheidungen anzupassen. Aufgrund identifizierter Konfliktlinien und 'good practice'-Beispielen lassen sich Verfahren der Konsensfindung entwickeln. Aus den erhobenen finanziellen Anreizen und ihren Wirkungen werden Empfehlungen für Politik und Verwaltung abgeleitet, um die Anreize auf die politischen Gesamtziele abzustimmen.