Teilprojekt ÄlplerInnen
Arbeits- und Ausbildungsmarkt Alp:
Abschätzung von Handlungsspielräumen und Erarbeitung von Empfehlungen
Ziele
Dieses Projekt zielt darauf ab, die wesentlichen Bestimmungsfaktoren für einen attraktiven Arbeitsplatz 'Alp' zu identifizieren. Dazu werden u. a. folgende Fragen beantwortet: Ist die Versorgung mit erfahrenen ÄlplerInnen gewährleistet? Weshalb gehen Menschen auf die Alp und kehren später zur (gleichen bzw. einer anderen) Alp zurück? Welche sozialen Faktoren charakterisieren erfahrene und junge ÄlplerInnen, welche Qualifikationen bringen sie mit? Werden in der Ausbildung die richtigen Akzente gesetzt und wird die Ausbildung künftigen Herausforderungen gerecht? Welche Rolle spielen organisatorisch-persönliche Faktoren, Lage und Charakteristik der Alp sowie Infrastruktur und Bezahlung für den Arbeitsmarkt Alp?
Relevanz
Der Arbeitsmarkt Alp zeichnet sich in mehrfacher Hinsicht durch besondere Charakteristiken aus: Er ist saisonal, lässt sich in ein traditionelles und jugendliches Segment unterteilen, der Anteil ausländischer, ungelernter und familienfremder Arbeitskräfte ist insbesondere auf Genossenschaftsalpen höher als in der Landwirtschaft insgesamt und die Entlöhnung ist bei hoher Arbeitsbelastung vergleichsweise gering. Zugleich verringert sich die Dauerhaftigkeit des Engagements und es erhöht sich die Mobilität der Arbeitskräfte, was dem Anlernen und der Qualifikation eine grössere Rolle zukommen lässt. Vor dem Hintergrund dieser Spezifika steht die Alpwirtschaft vor der Herausforderung, künftig für die Arbeit auf der Alp genügend Arbeitskräfte mit ausreichender Qualifikation zu gewinnen. Weil wenig über den Arbeitsmarkt 'Alp' bekannt ist, wird diese Studie eine Grundlage bieten, um diese Herausforderung zu bewältigen.
Methoden
Da es in diesem Projekt v. a. um die Frequenz unterschiedlicher (Problem-)Konstellationen geht, wird v. a. quantitativ gearbeitet. Dazu werden 50 ArbeitgeberInnen, 100 ArbeitnehmerInnen und 20 'AbbrecherInnen' standardisiert und persönlich befragt. Räumlich konzentriert sich die Befragung auf Graubünden mit seinen Genossenschaftsalpen und auf Bern, wo Privatalpen dominieren. Die Ergebnisse werden mit deskriptiven und multivariaten Analyseverfahren ausgewertet.
Resultate
Die Ergebnisse liefern den Arbeitgebenden Informationen über das derzeitige und künftige Arbeitsangebot bzw. die Faktoren, die dieses bestimmen. Auf dieser Grundlage kann die Besetzung der Arbeitsstellen und Ausbildung gestaltet und so die Langfristigkeit der Besetzungen verbessert werden. Für die Ausbildung liefert die Studie Hinweise über evtl. nötige Akzentverschiebungen. Für das Alppersonal und seine Betreuung (z. B. durch die IG-Alp) arbeitet die Studie die Faktoren heraus, welche für die Attraktivität der Alptätigkeit wichtig sind.